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Medienmitteilung 12.09.2024

Origen / Freilichttheater zu 500 Jahre Freistaat Drei Bünde

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© Benjamin Hofer
Unterhalb der malerischen Marienkirche von Lantsch steht ein filigraner, hölzerner Bau in einer sanften, natürlich geformten Arena. Ein hohes, unregelmässiges Fachwerk aus tanzenden Dreiecken trägt das offene Dach. Das Theaterhaus öffnet sich auf allen Seiten zur unberührten Landschaft. Der Wind bläst durch das weite Gebäude, das Sonnenlicht zeichnet prismenartige Schatten auf die breiten Planken. Giovanni Netzers Bühnenbild deutet das Freilichtspiel, das hier stattfinden wird: die Welt ist ein grosses, zerbrechliches Kartenhaus, das jederzeit einstürzen kann.

Origens Freilichtspiel erzählt von der Gründung des Freistaats zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Das Land, das Leben der Menschen ist geprägt von profiliertem Machtstreben. Ausländische Fürsten ringen um das Passland und machen alte Ansprüche geltend. Der Kaiser im Osten verleiht Adelsbriefe und Anerkennung, der Herzog des Südens verteilt Pensionen und lockt mit prächtigem Hofstaat. Inmitten des Geschehens gestaltet eine Familie das Zeitgeschehen und leidet an den Folgen der kriegerischen Auseinandersetzungen. Ein gelehrter Patrizier versucht die politischen Interessen zu lenken und gerät selbst in den Strudel der Geschehnisse. Die neuen Untertanenlande sind nicht gewillt, ihr Schicksal zu akzeptieren. Das Spiel zeichnet  die Brüche der Zeit, lenkt die Aufmerksamkeit auf das Schicksal einzelner Figuren und eröffnet den Diskurs in die Moderne: Wo stehen wir heute? Wer bestimmt den Kurs der Zeit? Wer gestaltet, wer laviert, wer scheitert? Wem gehört die Macht?

Bewegtes Spiel in grosser Landschaft
Ein Erzähler, angelehnt an die Figur des Gian Travers, führt durchs Spiel und deutet die Zeit. Er erinnert sich, tagebuchartig, an Ereignisse aus seinem Leben, die auf der Bühne Gestalt annehmen. Die Menschen seiner Zeit erscheinen, in kurze Episoden gefügt, und verschwinden wieder in der Weite der weiten Landschaft, die die Erinnerung speichert. Die Episoden werden wortlos gespielt, sind mit Tanz und Pantomime gestaltet und belassen Spielräume für die Interpretation. Die Kostüme, allesamt in Riom gefertigt, verbinden historische Ideen und bilden Brücken ins 20. Jahrhundert. Das Bühnenlicht spielt mit den kraftvollen Farben der herbstlichen
Landschaft und provoziert surreale Stimmungen in der hereinbrechenden Dämmerung. Das Bühnenbild, aus einheimischem Holz gefertigt, lehnt sich an älteste Theaterbauten an, spielt mit antiken Theaterbautraditionen und zitiert ein wenig die hölzernen Bühnen der Shakespearezeit.

Künstlerische Handschriften
Das Stück stammt aus der Feder von Giovanni Netzer, der die Bühne entworfen hat und Regie führt. Die Musik zum Stück stammt von den Komponisten Lorenz Dangel, Kirill Richter und Philipp Glass. Die Kostüme wurden von Martin Leuthold entworfen und vom Atelier Pôss in Riom gestaltet. Serge Schmuki zeichnet für das Lichtdesign zuständig, die Firma Brasser für die technischen Installationen. Für das Tondesign ist Franck Bourgoin zuständig. Die Bühne wurde von den einheimischen Firmen Invias AG und Uffer AG erstellt.

Junge Amateure und gestandene Profis
Auf der Bühne steht ein grosses Ensemble, das aus Amateuren und Profis besteht. Diese Kombination von Darstelllenden ist eine alte Bündner Tradition und verbindet die natürliche Spontaneität der Amateurdarstellenden mit der handwerklich erfahrenen Interpretation der Profis. Die Bühne gehört den jungen Darstellern, die sich im bewegten Spiel mit der Geschichte Graubündens auseinandersetzen und über die Zukunft des Kantons nachdenken.

Temporäre Konstruktion und öffentliche Verkehrsmittel
Das Theatergebäude ist sanft in die Kulturlandschaft eingebettet und wird nach Ablauf der Spielzeit zurückgebaut. Das einheimische Holz wird komplett für neue Bauten wiederverwertet. Der Transport der Zuschauer nach Lantsch / Lenz wird mit öffentlichen Verkehrsmitteln realisiert. Die Fahrt zum Freilichtspiel ist im Ticketpreis inkludiert und gilt für ganz Graubünden. Die Bühne ist gedeckt; die Aufführungen finden bei jeder Witterung statt; warme Kleidung ist unerlässlich.

Zusammenarbeit mit der Region
Die Nova Fundaziun Origen realisiert die Freilichtspiele mit grosszügiger Unterstützung der Gemeinden Albula/Alvra, Bergün Filisur, Lantsch/Lenz, Surses, Schmitten und Vaz/Obervaz und des Kantons Graubünden. Wir freuen uns auf diese kraftvolle Zusammenarbeit und danken für das Vertrauen.

Aufführungen 1524
Lantsch / Lenz | Freilichtbühne unterhalb der Marienkirche
20° | 21 | 22 | 27 | 28 | 29 September | 4 | 5 | 11 | 12 Oktober | 18.30 Uhr
° Vorpremiere für ein junges Publikum

Vorverkauf & Infostelle
Der Vorverkauf läuft. Auskunft zu den Aufführungen, zum Angebot der Gastronomie und zu den Förderoptionen erhalten Sie vom Produktionsteam in Riom.

Kontakt
T +41 81 637 16 81
M info@origen.ch
W www.origen.ch