Unterwegs in der Ferienregion.

Zu Besuch beim Bergbahnchef

Tge Marscha SaBB
Christoph Passecker führt seit sieben Jahren die Geschäfte der Savognin Bergbahnen. Und er tut es mit viel Engagement und Herzblut. Für die Bergbahnen zu arbeiten, ist für den Österreicher wie ein wahrgewordener Bubentraum.

Christoph Passecker sitzt im Auto und telefoniert. Er erkundigt sich beim technischen Leiter, wie gut die Beschneiung vorankommt und wie sich der Pistenzustand präsentiert. Um 7 Uhr betritt er sein Büro und prüft als Erstes die Zahlen. Am Wochenende ist die Skisaison losgegangen und das schöne Wetter und der gute Schnee haben zahlreiche Schneesportfans angelockt. Der Start ist geglückt. «Doch abgerechnet wird bekanntlich im Frühling und bis Weihnachten ist noch viel zu tun», sagt der Geschäftsführer der Savognin Bergbahnen.

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Der 35-jährige Bergbahnchef startet immer gut vorbereitet in den Tag. Er checkt bereits am Vorabend die letzten Mails und das Programm für den nächsten Tag. Und natürlich studiert er das Wetter, das so entscheidend für seinen Betrieb ist. In der Wintersaison arbeitet Christoph sechs bis sieben Tage die Woche. Im Büro sitzt er aber nur an den Werktagen. Am Wochenende geht er unter die Leute, hilft in der Kassa bei der Talstation mit und springt ein, wo Not am Mann oder der Frau ist. «Mir ist es wichtig, präsent zu sein und den Puls zu spüren.»

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Respekt und Vertrauen

Christoph kommuniziert gerne und viel: mit den Gästen, den Tourismuspartnern, der Gemeinde und natürlich mit den Mitarbeitenden. Er tauscht sich nicht nur mit dem Führungspersonal regelmässig aus, sondern auch mit den sogenannt einfachen Arbeiter*innen. In der Wintersaison fährt er jeden Mittag ins Bergrestaurant Tigignas hoch, um gemeinsam mit dem Personal zu essen. «Ein guter Umgang und Respekt zwischen den Menschen ist mir wichtig», sagt er. «Und bei meinen Mitarbeitenden lege ich zusätzlich Wert auf Vertrauen. Ich muss mich auf die Leute verlassen können und bin überzeugt, dass sie dann ihr Bestes geben.»

Manchmal nimmt Christoph auch seine Skier mit, um sich nach dem Mittagessen das Pistengeschehen anzusehen. «Leider schaffe ich es aus Zeitgründen nicht so oft, aber ich fahre sehr gerne Ski.» Am Skigebiet Savognin schätzt er die Vielseitigkeit und Kompaktheit. «Du hast hier alles, was du brauchst. Vom Piz Martegnas kannst du in einem Zug fast 1500 Höhenmeter hinunterschwingen, alles in der Falllinie - das findest man nicht an vielen Orten. Und dank den langen und breiten Pisten kannst du hier auch in der Hochsaison problemlos carven. Es gibt wenig Gedränge und du stehst selten lange an. Savognin ist ein Skigebiet, das dich entschleunigt.»

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Südafrika, Südkorea, Surses

Aufgewachsen ist Christoph Passecker in einem kleinen Dorf in der Nähe von Wien, weit weg von den Bergen. «Absolutes Flachland», lacht er. Doch Skifahren lernte er schon früh, da er mit der Familie immer eine Woche in die Skiferien fuhr. Was in einem Skigebiet alles läuft, faszinierte ihn von klein auf, die Seilbahntechnik, das Arbeiten mit dem Pistenbully, das Ausgesetzsein in der Natur mit Kälte, Schnee und Wind. «Einmal in einem Skigebiet zu arbeiten, war eine Art Bubentraum, den ich aber nicht aktiv verfolgte», sagt Christoph. «Ich war ja viel zu weit weg von den Bergen.»

Er studierte Unternehmensführung und Management an der Fachschule bei Wien und arbeitete danach für eine grosse Metallverarbeitungsfirma. Diese war international tätig und so kam Christoph weit in der Welt herum: Südafrika, Südkorea, USAs Ostküste waren Länder, in denen er über längere Zeit lebte und arbeitete. Stets an seiner Seite war seine Frau Bianca, die er seit Kindergartentagen kennt.

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Traumjob aus heiterem Himmel

Und wieso plötzlich Savognin? «Eines Tages kontaktierte mich ein Headhunter und fragte mich, ob ich nicht für eine mittelgrosse Bergbahn in den Schweizer Alpen arbeiten möchte. Meine Qualifikationen im Controlling, meine Auslanderfahrung und meine ländliche Herkunft und Naturverbundenheit würden für mich sprechen», erzählt Christoph. «Ich war perplex, aber es klang nach einem Traumjob wie aus heiterem Himmel.»

Natürlich war Christoph interessiert. Und nachdem seine Frau und er sich alles vor Ort angeschaut hatten, entschieden sie sich, dieses Abenteuer zu wagen. Also zog das Paar im Mai 2017 ins schöne Bündnerland. Zuerst nach Tamins, später nach Tomils. «Die Lage ist ideal», meint Christoph, «nah am Arbeitsort, aber doch mit ein bisschen Abstand zu Savognin, wo ich eine Art öffentliche Person bin.» Das Paar hat zwei Kinder, die beide in der Schweiz geboren sind: Raphael (3,5 Jahre) und Laetitia (bald 2 Jahre). Als Familie sind sie gerne in der Natur, und obwohl sie im Domleschg wohnen, verbringen sie einen Grossteil ihrer Freizeit im Val Surses. «Wir fühlen uns wohl hier und sind sehr freundlich aufgenommen worden», sagt Christoph. «Aber natürlich, ein Österreicher in der Schweiz, vor allem in meiner Position, zieht auch Sprüche an, die ich aber mit Humor nehme.»

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Nicht ganz ein Zufall

Dass ein Österreicher die Position des Bergbahnchefs innehat, ist nicht ganz ein Zufall. Die Aktienmehrheit der Bergbahnen Savognin ist nämlich im Besitz von Österreichern. Markus Schröcksnadel und die Brüder Anton und Peter Schmidl besitzen zusammen 51 % der Aktien. Sie haben diese 2010 übernommen, als das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten war. Neben Savognin gehören auch Saas-Fee und mehrere Skigebiete in Österreich zur Schröcksnadel-Schmidl-Gruppe – eines der grössten Ski-Tourismus-Unternehmen im Alpenraum.

Christoph sagt: «Zu einer grossen Bergbahngruppe zu gehören, hat den Vorteil, von Rahmenverträgen zu profitieren. Anschaffungen wie neue Pistenmaschinen oder neue Bahnanlagen erhalten wir zu viel besseren Konditionen.» Mit dem Mutterhaus habe er aber relativ wenig Kontakt. «Denn als Savognin Bergbahnen arbeiten wir komplett autonom – einzig die Zahlen müssen stimmen

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«Langweilig wird’s nie»

Die Gruppe gab und gibt Savognin nicht zuletzt den finanziellen Rückhalt für Investitionen und Innovationen, wie beispielsweise die 10-er-Gondelbahn nach Tigignas, die Après-Ski-Bar Alpen Chic, die Modernisierung der Beschneiungsanlage, die Zusammenführung des Marketings mit der Tourismusorganisation oder jüngst die Einführung von Dynamic Pricing.

Demgegenüber standen Herausforderungen wie die Corona-Krise, im vergangenen Jahr die Strommangellage und der schneearme Winter und aktuell der Personalmangel. «Langweilig wird’s nie, das gefällt mir an meinem Job. Und obwohl ich bereits in meine siebte Wintersaison starte, kommt nun wieder dieses Kribbeln, diese Vorfreude auf den Winter auf. Jeder, der den Schneesport liebt, weiss, was ich meine.»

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Savognin Bergbahnen in Zahlen.

  • 1’200 bis 2’713 m ü. M.
  • 9 Transportanlagen und 3 Kinderanlagen
  • 80 km Pisten
  • 2 Schlittelbahnen
  • 7 Bergrestaurants und 3 Après-Ski Bars
  • ca. 200‘000 Ersteintritte im Winter (Skier Days)
  • 100 Mitarbeitende im Winter
  • 22 Ganzjahresstellen
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Septimerpass © WOM Medien / Jens Scheibe

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