Unterwegs in der Ferienregion

Bei der Kinderskilehrerin Giuliana Casparin

Giuliana Skischule
Seit 25 Jahren steht sie tagein, tagaus im Kinderskiparadies von Savognin. Wenn jemand weiss, wie man Kindern Freude am Skifahren vermittelt, dann ist es Giuliana Casparin. Wir haben die Kinderskilehrerin an einem Januarmorgen besucht.

Es hat frisch geschneit, ein herrlicher Wintertag steht bevor. Wer kann, geht heute auf die Piste. Auch Giuliana Casparin hat ihre Skischuhe schon an. Sie eilt aber nicht hoch ins Skigebiet, sondern bleibt unten im Tal und bereitet sich auf einen weiteren Tag im Kinderskiparadies Savognin vor. Sie unterrichtet die ganz Kleinen, Kinder zwischen zweieinhalb und fünf Jahren, die zum ersten Mal Ski an den Füssen haben. Mit ihnen übt und spielt sie im sogenannten Snowgarden, dem vorderen Teil des Kinderskiparadieses.

Giuliana Skischule

Freude ist das Wichtigste

Die erfahrene Kinderskilehrerin verteilt farbige Hütchen im Schnee und rollt einen roten Teppich aus. Auf diesem haben die Skiknirpse besseren Halt, wenn sie aufs Förderband, den Zauberteppich, watscheln. «Die heutigen Hilfsmittel sind genial» sagt Giuliana, die seit 25 Jahren für die Schneesportschule Savognin tätig ist. «Früher mussten die Kinder den Hang selber hochtappen und als Erstes lernen, wie man mit Ski an den Füssen läuft.»

Giuliana Skischule

Das ist heute anders. «Dank Zauberteppich lernen die Kinder sofort zu gleiten und bergab zu fahren. Zudem haben sich die Unterrichtsmethoden und das Material verbessert, sodass Kinder früher Skifahren können als vor 20 Jahren», erklärt die Fachfrau. Mit etwa zweieinhalb Jahren seien viele schon bereit dafür, weiss Giuliana. Sie betont aber: «Das Kind muss Skifahren wollen und Freude daran haben. Es zu zwingen, bringt gar nichts und ist kontraproduktiv.»

Strahlende Kinderaugen

9 Uhr 30. Die ersten Kinder treffen ein. Sie haben ihren zweiten Skitag vor sich. Heute ist nicht mehr alles ganz so neu wie noch gestern, trotzdem müssen sich einige etwas überwinden. Giuliana ist sich dem bewusst. Sie begrüsst die Kinder herzlich mit Namen, macht ein Spässchen und schaut, dass sich alle sofort wohlfühlen. Humor, Aufmerksamkeit und Einfühlsamkeit sind wichtige Eigenschaften, wenn man Kinder unterrichtet. Giuliana strahlt zudem eine Sicherheit aus, die auch die Eltern spüren.

Giuliana Skischule

Um 9 Uhr 45 beginnt der Unterricht. Geübt wird, bereitbeinig geradeaus zu fahren. Giuliana zeigt, wie es geht: Mit den Händen auf den Knien, mit Hoch- und Tiefbewegungen, mit den Beinen links und rechts an den farbigen Hütchen vorbei, mit einem Plüschtier in der Hand. Die Kleinen lernen schnell und haben sichtlich Freude dabei. «Das Strahlen der Kinder ist der Grund, warum ich meinen Job so gern tue», meint Giuliana, die auch nach all den Jahren jeden Tag mit Herzblut dabei ist. «Wenn ich unterrichte, vergesse ich alles andere um mich herum. Oft höre ich nicht einmal, wenn mich Passanten grüssen.»

Giuliana Skischule

Die Skilehrer-Familie Casparin

Giuliana Casparin ist in Savognin aufgewachsen und hat Zeit ihres Lebens hier gewohnt. 1997 fing sie als Kinderskilehrerin bei der Schneesportschule Savognin an, wo sie inzwischen zu einer Institution geworden ist. Sie leitet den Snowgarden und ist Ausbildungsleiterin im Bereich Kids. Unzählige Kinder haben bei ihr die ersten Versuche auf Ski gemacht. Viele davon sind Stammgäste geworden und erinnern sich gerne an die Tage mit Giuliana zurück. Wenn sie selber Skifahren geht – was sie sehr gerne tut –, wird sie ständig darauf angesprochen. «Zusammen mit ihr unterwegs zu sein, benötigt deshalb viel Geduld», meint ihr Mann Mario schmunzelnd. Er ist ebenfalls in Savognin aufgewachsen und Skilehrer, sogar schon länger als seine Frau. Auch die beiden Söhne sind patentierte Skilehrer und in leitenden Funktionen für die Schneesportschule tätig: Claudio als technischer Leiter, Diego als Ausbildungsleiter. Letzterer ist zudem Präsident des Skiclubs Savognin.

Giuliana gehört zu den bekanntesten Skilehrerinnen im Val Surses, doch im Mittelpunkt zu stehen, so wie in diesem Text, mag sie nicht. Ihr es ist es wichtig, dass es zuerst allen anderen gut geht: den Kindern, den Eltern und den weiteren Skilehrerinnen und Skilehrern.

Giuliana Skischule

Viel mehr als nur Skifahren

11 Uhr. Die Kinder im Snowgarden sind müde geworden. Zeit für eine Pause im Tipi-Zelt. Gemütlich ist es hier, Giuliana verteilt warmen Tee und Snacks. Einige müssen aufs WC und bei fast allen gehört die Nase frisch geputzt. Für Giuliana alles Routine. Sie sagt: «Wer Kinder unterrichten will, muss wissen, dass man nur wenig Ski fährt und ganz viel anders nebenher erledigt.»

Kinder gut trösten zu können, gehört auch dazu. «Dass ein Kind mal weint, ist normal und kann verschiedene Gründe haben: die Tagesform, die neue Situation, manchmal die fehlende Fitness oder die Trennung von den Eltern», so die erfahrene Skilehrerin und Mutter. Wichtig sei, sich sofort um das weinende Kind zu kümmern. «Und wenn ein Kind trotzdem nicht länger bleiben will, ist das auch okay. Meist braucht es einfach einen neuen Anlauf an einem anderen Tag.»

Giuliana Skischule

Jeden Donnerstag veranstaltet Giuliana ein Skirennen für ihre kleinen Skicracks. Selbstverständlich mit Preisverteilung, Podest und dem Maskottchen Snowli. «Das erste Rennen ist schliesslich das Wichtigste, alle weiteren sind nur noch Routine», meint sie lachend. «Und da wir noch keine Kurven fahren, gehen wir tief in die Hocke und machen Abfahrt.»

Giuliana Skischule

Auch im Sommer bei den Kindern

Giuliana weiss, wie sie Kinder begeistern kann. Auch im Sommer profitieren die Kleinen davon. Seit 15 Jahren leitet sie das Kinderbetreuungsprogramm des Pinoccio-Clubs, wo sie mit den jungen Gästen bastelt, kocht und Ausflüge macht. Ausserdem beteiligt sie sich aktiv im Frauenverein und als eifrige Voluntari an verschiedensten Anlässen. Nicht zuletzt engagiert sie sich im Vorstand der katholischen Kirchgemeinde Savognin.

11 Uhr 45. Der Skiunterricht ist für heute zu Ende. Das Geradeausfahren klappt schon ganz ordentlich. Das Ziel bis Ende Woche ist, auch bremsen zu können. «Das wäre schön», sagt Giuliana. «Doch das Wichtigste ist, dass die Kinder Freude am Skifahren haben. Dann lernen sie es früher oder später wie von selbst.»

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Septimerpass © WOM Medien / Jens Scheibe

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